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Schloss Bran, Siebenbürgen

Die Legende von Dracula

Tauchen Sie ein in die fesselnde Welt von Bram Stokers Dracula und entdecken Sie die historischen Wurzeln in Transsilvanien.

Das sagenumwobene Transsilvanien und die Dracula-Legende

Das sagenumwobene Transsilvanien oder Siebenbürgen hat schon den Schriftsteller Bram Stoker, den Autor des «Dracula»-Romans, inspiriert. Es ist auch heute noch eine Gegend, die zu entdecken sich lohnt. Furchterregend knarzt die Tür, die alten Dielen ächzen und stöhnen, der Wind pfeift unbehaglich durch das alte Gemäuer. Und dort oben, im zinnenbesetzten Turm des Schlosses, flattern da nicht pechschwarze Fledermäuse? Für den Hauch einer Sekunde jagt dem Besucher ein Schauer des Grauens den Rücken hinunter - fragt er sich schließlich, ob nicht doch etwas dran ist an der Dracula-Legende, die Bram Stoker 1897 in seinem Vampirroman niedergeschrieben hatte." Da stand das Schloß in all seiner Größe, tausend Fuß hoch auf dem Gipfel eines steil ansteigenden Kegels, von den Bergen rundum durch tiefe Täler getrennt ein wilder und unheimlicher Anblick!"

Die mystische Atmosphäre Siebenbürgens: Diese Region mit ihren spektakulären Berglandschaften, dichten Wäldern und versteckten mittelalterlichen Dörfern schafft die perfekte Kulisse für eine Geschichte voller Mysterium und Schrecken. Die Karpaten mit ihren hohen Gipfeln und tiefen Schluchten verleihen dem Ganzen eine zusätzliche Dramatik und tragen zum Bild eines vergessenen Landes bei, in dem alte Legenden lebendig werden. Die Atmosphäre ist oft in eine Aura von Mythos und Folklore gehüllt, von Geschichten über Vampire und Werwölfe bis hin zu den Spukgeschichten der Festungen und Burgen.

Schloss Bran von Nahem

Der geographische Rahmen stimmt: Bistritz, das heutige Bistrita, und den Gasthof «Zur Goldenen Krone», wo Harker seine letzte Nacht vor dem Besuch im Schloss verbrachte, gibt es wirklich. Um zu Draculas Schloss zu gelangen, musste Jonathan Harker frühmorgens um drei Uhr die Postkutsche nehmen und auf den Borgopass fahren. Auf diesem Pass - dem Übergang von Transsilvanien in die Bukowina - liess der untote Graf Dracula seinen neugierigen Gast mit einer Kutsche abholen. Die Fahrt über den Pass ist auch heute durchaus lohnenswert: Die Strasse führt durch verträumte, kleine Bauernorte.

Illustration von Bram Stokers Dracula

Bram Stokers Inspiration: Obwohl Bram Stoker Rumänien nie besucht hat, halfen ihm seine gründlichen Recherchen über europäische Folklore und die Geschichte der Walachei, eine ikonische Figur zu schaffen. Er kombinierte Elemente aus Vampirmythen mit historischen Fakten über Vlad Tepes und verwandelte einen gefürchteten Fürsten in einen Archetyp des unsterblichen Bösen. Seine Briefe und Tagebücher zeigen eine tiefe Faszination für alte Legenden und die von Reisenden beschriebenen wilden Landschaften. Diese Verschmelzung von Fantasie und historischer Realität brachte einen Roman hervor, der Leser auf der ganzen Welt weiterhin fesselt.

Auf der Passhöhe findet er ein hässliches grosses Gebäude, das nie und nimmer unserer Vorstellung von Draculas Schloss entspricht, auch wenn es dies zu sein vorgibt. Das mag daran liegen, dass der Autor die Inspiration für das Dracula -Schloss an einem anderen Ort holte: in den dichten Wäldern des südlichen Karpatenbogens in der Nähe von Brasov. Hier liegt das Schloss Bran, das aber geschichtlich nichts mit der Dracula-Legende zu tun hat. Genau diesen Eindruck vermag die Törzburg - rumänisch: Bran. Majestätisch thront sie auf einem Felsen, ist verwinkelt und verwunschen, wild und unheimlich, und von oben geht es steil bergab. Und sie liegt mitten in Siebenbürgen, das die Rumänen Transsilvanien nennen, was soviel heißt wie "hinter den Wäldern". Denn die Bewohner des Dorfes Bran wissen nur zu gut, daß das Schloß, das sich da über ihren Häusern erhebt, weder mit der Romanfigur noch mit dem historischen Dracula etwas zu tun hatte. Erst in den 70er Jahren entstand hier die Legende vom Stammsitz der Vampire. Damals öffnete sich das kommunistische Rumänien westlichen Touristen, und die Genossen wollten mit einem echten Dracula-Schloß aufwarten. Da Bran so aussah, wie man sich ein Dracula-Schloß gemeinhin vorstellt, verordneten Ceausescus Schergen dem Gebäude kurzerhand sein gruseliges Image.

Schloss Bran aus einem anderen Blickwinkel

Dracula-Schloß

Schloss Bran, Realität und Mythos: Trotz der populären Assoziation mit Dracula war Schloss Bran in erster Linie eine strategische Festung an der Grenze zwischen Siebenbürgen und der Walachei, die im 14. Jahrhundert von den Sachsen aus Brasov (Kronstadt) erbaut wurde. Ihre Rolle war es, die Handelsroute zu verteidigen und den Pass zu kontrollieren. Obwohl Vlad Tepes hier vorbeigekommen sein oder sogar für kurze Zeit in der Nähe inhaftiert worden sein könnte, gibt es keine soliden Beweise, dass er tatsächlich im Schloss gewohnt hat. Seine imposante Architektur, die zinnenbewehrten Türme und die dramatische Lage auf dem Felsen machen es jedoch perfekt, um Stokers Vision zu illustrieren und Millionen von Touristen anzuziehen, die das "Haus Draculas" erkunden möchten.

Umschlossen von den dicht bewaldeten Karpaten eignet sich Transsilvanien hervorragend für Wanderungen auf den Pfaden und bietet auch Bergsteigern ausreichend Möglichkeiten, ihrem Freizeitsport nachzugehen. Für Hobbyhistoriker sind die alten Bauten, Burgen und Kurorte die wohl attraktivsten Sehenswürdigkeiten. Mittelalterliche Städte finden Reisende hier zuhauf. Das Schloss Bran ist wegen der Verbindung zum historischen und fiktiven Dracula eines der beliebtesten Touristenziele in Rumänien. Hier in Transsilvanien thront die Törzburg auf einem Hügel. Der einfallende Herbstnebel und die spärliche Beleuchtung des altehrwürdigen Gebäudes könnten nicht besser zueinander passen. Der Ort Bran, der inmitten der rumänischen Karpatenlandschaft liegt, ist zweieinhalb Autostunden von Bukarest entfernt und eine von Rumäniens touristischen Hauptattraktionen.

Hier scheint es, als wäre die Zeit stehen geblieben.

Tote Ratten und Blutsaugerkitsch

Wer Bram Stokers Buch gelesen hat, wird wissen, daß das Romanschloß ein paar hundert Kilometer weiter nördlich liegt, in der Nähe des Städtchens Bistritz am Borgo-Paß. Pech bloß, daß sich auch hier weit und breit kein standesgemäßes Dracula-Gemäuer fand. Trotz des dilettantisch inszenierten Schreckens kommen mehr und mehr Touristen ins Land, auf der Suche nach dem Blutsauger -Mythos. Der hat inzwischen sogar das Rumänische Touristenamt veranlaßt, eine Dracula-Broschüre herauszugeben, die auch auf deutsch zu haben ist. Viel erfährt man darin nicht, immerhin soviel: Im 15. Jahrhundert gab es in Siebenbürgen tatsächlich einen Namenspaten für die Vampirfigur. Der war Fürst der Walachei, hieß Vlad Dracul und gehörte dem Nürnberger Drachenorden an. Auf rumänisch heißt Drachen Dracul, was den Beinamen des Fürsten erklärt.

Vlad, genannt Draculea - kleiner Drachen

Der Sohn des Fürsten hieß auch Vlad, wurde aber Draculea - kleiner Drachen - genannt. Draculea hatte tatsächlich eine Vorliebe für Blut: Er ließ Gegner und unbotmäßige Untertanen bei lebendigem Leib auf meterlange Pfähle spießen.

Der historische Kontext von Vlad Tepes: Vlad III., bekannt als Vlad Tepes oder Vlad Draculea, war im 15. Jahrhundert Herrscher der Walachei, einer Zeit, die von intensiven Konflikten mit dem Osmanischen Reich geprägt war. Seine brutalen Methoden der Justiz und Rache an seinen Feinden, einschließlich des berüchtigten Pfählens, brachten ihm einen gefürchteten Ruf ein, aber auch den Respekt für die Verteidigung des Landes. Trotz seines blutigen Images wird Vlad Tepes von vielen Rumänen als Nationalheld angesehen, der für die Unabhängigkeit gegen die Invasoren kämpfte. Diese Dualität zwischen Tyrann und Verteidiger des Volkes ist entscheidend, um die Komplexität der historischen Figur zu verstehen, die den Mythos Draculas inspirierte.

In Sigishoara ( Schässburg ) nehmen wir die Spur von Dracula wieder auf:

Hier hat der sagenhafte rumänische Fürst Vlad Tepes, Sohn des Vlad Dracul, in den Jahren 1431 bis 1435 gelebt. Vlad Tepes hatte im Volk den Beinamen «der Pfähler». Er soll seine Feinde mit einem Pfahl mitten ins Herz hingerichtet haben! Die Sage vom blutsaugenden Vampir, die im ganzen Balkanraum erzählt wird, hat der Schriftsteller Bram Stoker in seinem «Dracula»-Buch mit der Geschichte des grausamen Fürsten verwoben.

Die mittelalterliche Stadt Sighisoara

Sigishoara ( Schässburg )

Bilder ( Video ) von Schloß Bran Rumänien : Schloß Bran

Im Laufe seiner Regentschaft soll der Walachenfürst auf diese Weise Zehntausende beseitigt haben. Das brachte ihm den Beinamen Tepes (sprich: Zepesch) ein - der Pfähler. Von Vlad Tepes bekam Bram Stoker, der nie in Rumänien gewesen war, Wind. Damit war Dracula geboren. Stoker "lieh" sich des Fürsten Lebenslauf aus, nicht ohne diesen mit reichlich Blut bis zur Unkenntlichkeit zu verfremden.

Rumänische Landschaft

Vlad III. Draculea - ein blutrünstiger Herrscher

Der Vater des Fürsten war Vlad II. Dracul (Draculea bedeutet "Sohn des Dracul") und war Ritter des Drachenordens - vermutlich trägt er deshalb seinen Beinamen. Der lateinische Begriff "draco" heißt nämlich übersetzt "Drachen". Es gibt aber noch eine andere Bedeutung, die vielen umso passender für den grausamen Fürsten erscheint: Das Wort "Dracul" heißt im Rumänischen nämlich auch "der Teufel". So könnte man Draculea ebenso mit "Sohn des Teufels" übersetzen. Seine Mutter war Prinzessin Cneajna von Transsilvanien. Im Kampf gegen die Türken, Ungarn und gegen Gesetzesbrecher war Vlad III. brutal und unbarmherzig. Er soll unzählige seiner Feinde gepfählt - also bei lebendigem Leib auf Pfähle gespießt - haben. Die Menschen mussten dann langsam und qualvoll sterben. Deshalb trägt er auch den Beinamen Vlad "Tepes", was "der Pfähler" bedeutet. Dracula und seine Gefolgsleute wurden schließlich von den Türken gefangen genommen. Um 1476/77 wurde der Fürst enthauptet, sein Kopf soll nach Konstantinopel gebracht worden sein. Der gefürchtete Herrscher hat äußerlich wenige Gemeinsamkeiten mit Stoker's Dracula. Der Schriftsteller soll sich dabei eher an dem bekannten Shakespeare-Darsteller Henry Irving orientiert haben, mit dem ihn eine lange Freundschaft verband. Vlad III. wird als brutal wirkender Mann mit langen schwarzen Locken und kantigen Zügen beschrieben. Eigentlich stellt man sich Dracula jedoch als älteren Herrn mit blassem Gesicht und grauen Haaren vor.

Zepter und Silberdolch

Wer keine Nacht-Führung gebucht hat, der schaut sich die Burg von 9 bis 16 Uhr bei Tageslicht an. Das Eintrittsticket kostet umgerechnet zehn Euro, was für rumänische Verhältnisse sündhaft teuer erscheint. Dafür bekommt man einiges Geschichtliches geboten. Eine monumentale Treppe führt zu dem Gebäude, das im 13. Jahrhundert als militärische Festung gebaut wurde und seine Besitzer häufig gewechselt hat. Seit 2006 gehört die Törzburg, wie sie auch genannt wird, wieder den Habsburgern, die ein feines Museum daraus gemacht haben – mit holzgeschnitzten Türrahmen, kunstvollen Kachelöfen, jeder Menge altem Mobiliar, funkelnden Kronen, Standuhren, einem Zepter und einem Silberdolch von König Ferdinand.

Der blutrünstige Graf

Im düsteren Eingangsbereich erblickt man auf den Gemälden jenen Mann, der die Touristen anlockt. Ob das Vorbild von Dracula, der walachische Fürst Vlad Draculea "Tepes", der von 1431 bis 1476 gelebt hat, dieses Schloss je betreten hat, ist allerdings umstritten – aber was soll’s. Die Atmosphäre hinter den dicken Mauern macht einem glauben, dass der blutrünstige Graf, den man aus dem Stoker-Roman kennt, jederzeit um die Ecke biegen könnte. Dem historisch-echten Vlad Dracula möchte man lieber nicht begegnen. Der ließ seine Gegner nämlich gerne auf Pfähle spießen und qualvoll sterben. Zwischen 40.000 und 100.000 Menschen sollen während seiner Herrschaft umgekommen sein.

Dunkle Stiegenaufgänge, enge Gänge, quietschende Türen und knarrende Holzböden machen die Besichtigung im Jahre 2018 zum schaurig-schönen Erlebnis, bei dem zum Abschluss ein uralter Dracula-Film in Schwarz-Weiß gezeigt wird. Und weil der Herbstwind beim Abstieg von der Burg kräftig bläst, gibt’s auch noch die versprochene Gänsehaut.

Sein Unwesen treibt Graf Dracula in Rumänien längst nicht nur in Bran und Umgebung, wo es etliche gleichnamige Hotels gibt. Selbst im Ausgeh-Viertel der Hauptstadt Bukarest trifft man immer wieder auf den wohl berühmtesten Blutsauger aller Zeiten. Die Kellner in den Lokalen sind bleich geschminkt und servieren nicht nur zu Halloween rote "Blut-Cocktails".

Porträt von Vlad Dracul

Eine virtuelle Tour ( Video ) durch das Schloss : Schloß Bran Rumänien

Rumänisches Tourismus-Panel