Regionen in Rumänien |
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Bacau ( zu Deutsch Barchau ) liegt im Nordosten Rumäniens und ist die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks in der Region Moldau. Die Stadt hat ca. 170.000 Einwohner. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich aus dem Jahr 1408 während der Herrschaft von Alexandru cel Bun. Es wird vermutet, dass der Ort von dem ungarischen Kriegsherren Bakó gegründet wurde. Während des Zweiten Weltkriegs und der Besatzungszeit durch die deutsche Truppen der Walachei war Bacau Hauptquartier der rumänischen Armee.
Bacau ist die Kreishauptstadt des gleichnamigen Kreises und liegt am
Fluss Bistrita, der mit seinem Wasserkraftwerk einen Teil des lokalen
Stromverbrauchs deckt. Die
Stadt hat eine Fläche von 43 Quadratkilometern und eine Bevölkerung von
rund 144.000 Einwohnern. Bacau bietet den Vorteil, dass sie einen
internationalen Flughafen besitzt, von dem regelmäßige Flüge zu
verschiedenen nationalen und europäischen Zielen starten. Nach Meinung
einiger großen rumänischen Schriftsteller, kommt der Name Bacau aus dem
Ungarischen. Die erste urkundliche Erwähnung lässt sich auf das Jahr
1399 zurückdatieren. In manchen Dokumenten aus verschiedenen Archiven
wird Bacau als Bacovia oder Ad Bacum bezeichnet. Hier gab es vor langer
Zeit ausgedehnte Wälder, in denen Wisentherden lebten. Ein Wisentkopf
befindet sich sogar im Museum Moldova in Bacau zusammen mit einer
bedeutenden Sammlung von alten Handschriften und historischen
Dokumenten.
Bacau liegt im Nordosten von Rumänien und grenzt im Norden an die
Gemeinden Hemeius und Säucesti, im Osten an die Gemeinde Letea Veche und
im Süden an die Gemeinden Mägura, Märgineni und Luizi-Călugăra. Ein
weiterer Vorteil von Bacau ist die Tatsache, dass sie sich in der Nähe
tektonischer Dislokationslinien befindet. Die Stadt liegt auf nach Süden
und Südosten gerichteten, ebenen oder leicht abfallenden Terrassen mit
guter Drainage und reichlich Grundwasser. Man nutzt die nahe gelegenen
Wiesen und Terrassen für den Anbau von Obstbäumen, Weinreben und
Getreide. Die natürliche Lage des Ortes führte dazu, dass Bacau seit dem
Mittelalter eine rasante Entwicklung erlebt hat und ein wichtiger
Knotenpunkt für die Handelswege im zentralen und westlichen Teil der
Moldau wurde.
Ruinen des Fürstenhofs
Der
Fürstenhof von Bacau war zwischen 1481 und 1496 der Wohnsitz von
Alexandru, Sohn Stefan des Großen, und gleichzeitig Verwaltungs-,
Kontroll- und Organisationszentrum. Da die Fürsten öfter unterwegs
waren, gab es sowohl in Moldau als auch in Walachei mehrere Fürstenhöfe,
so dass der Fürst überall unterkommen konnte, um entweder für politische
Gespräche oder an Gerichtsverfahren teilzunehmen. Gleichzeitig waren die
Fürstenhöfe Residenz des Thronfolgers. Das Fürstenhaus wurde nach der
ersten Ausgrabungsarbeit entdeckt und archäologische Funde ergaben, dass
das Gebäude in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet wurde.
Das Haus hat einen rechteckigen Grundriss mit den Außenmassen von 17,90
x 8,5 m. Aus dem ganzen Gebäude ist nur der Keller übrig geblieben, der
aus zwei Zimmern besteht. Das größte Zimmer hat vier Säulen, die entlang
der Längsachse angeordnet sind und das Gewölbe gestützt haben. Zwei
davon stehen frei im Raum und die anderen zwei stehen an den Wänden, die
die kleine Seite des Rechtecks bilden.
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