Regionen in Rumänien

Kreis Dambovita

Kreis Dâmbovija ( Judetul Dâmbovita )

Ist ein rumänischer Kreis ( Judet ) in der Region Walachei mit der Kreishauptstadt Târgoviste. Seine gängige Abkürzung und das KFZ-Kennzeichen sind DB. Der Kreis Dâmbovita grenzt im Norden an den Kreis Brasov, im Osten an den Kreis Prahova, im Südosten an den Kreis Ilfov, im Süden an die Kreise Giurgiu und Teleorman und im Westen an den Kreis Arges.

Die Gemeinde liegt auf einer Höhe von etwa 200 Meter über dem Meeresspiegel, hat etwa 8.600 Einwohner und setzt sich aus zwei Ortsteilen zusammen, Baleni-Sârbi („serbisches-Baleni“, Westteil) und Baleni-Români ( „rumänisches-Baleni“, Ostteil ). An der Kreisstraße ( Drum judetean) DJ 711 liegt der Ort etwa 22 Kilometer südöstlich von der Kreishauptstadt Târgoviste; Bukarest befindet sich ca. 55 Kilometer südöstlich von Baleni entfernt. 4.512 Hektar der Gemeindefläche sind Ackerland, 326 Hektar sind Weideland, 683 Hektar sind bewaldet und 26 Hektar sind Gewässer. Das Areal der Gemeinde durchfließen die Bäche Pascov und Racovita sowie die Ialomita

Targoviste - Fürstenhof und Hauptstadt der Walachei

Obwohl die Stadt zwischen 1396 und 1714 als Fürstenhof und Hauptstadt der Walachei diente und somit eine bedeutende Rolle spielte, ist die Stadt - nachdem Bukarest zur Hauptstadt wurde - in Vergessenheit geraten. Die Stadt wurde im Jahr 1396 zum ersten Mal schriftlich erwähnt und hat sich später zum wichtigsten Zentrum der Buchdruckerei im Fürstentum entwickelt. Heute präsentiert sich die Stadt als eine Mischung aus alten Bojaren-Häusern aus der Fürstenzeit und Bauten der kommunistischen Ära. Sehenswert ist auch das nahe gelegene Kloster Dealu, wo der walachische Fürst Mihai Viteazu bestattet ist. Die Stadt verfügt über mehrere Museen, wie z. B. das Archäologische Museum, das Geschichte- und Kunstmuseum, das Polizei-Museum, das Museum Petrascu und das Buchdruck-Museum.


Diktatoren-Tourismus in Rumänien

Die Bilder der Ceausescus - wie sie erschossen im Innenhof einer Militärkaserne lagen, hingerichtet nach einem Eilprozess - gingen um die Welt. Jahrelang stand die Kaserne in der südrumänischen Stadt Targoviste leer. Jetzt flanieren Touristen durch Räume und Innenhof.

In der Militärkaserne im südrumänischen Targoviste kann man eine Zeitreise unternehmen. In einem Saal stehen gusseiserne Feldbetten mit durchgelegenen Matratzen, die das luxusverwöhnte Diktatoren-Paar vorgefunden hatte. Statt zu meutern, wähnten sich die beiden in Sicherheit.

Ceausescu ahnte damals nicht, dass er nur noch von Verrätern umgeben war. Kemenici gehörte dazu. Er täuschte seinem Staatschef vor, ihn zu beschützen. In Wirklichkeit hatte er den Diktator bis zum Gerichtsverfahren gefangen zu halten - auf Befehl der neuen Machthaber aus Bukarest. Im einst improvisierten Gerichtssaal in der Kaserne tönt jetzt aus Lautsprechern die Originalverhandlung, in der das Präsidentenpaar kurzerhand zum Tode verurteilt wurde. Es war ein Schauprozess, meint Historiker Stelian Tanase

Über die Drahtzieher des Ceausescu-Sturzes erfährt man in der Militärkaserne nur wenig. In Rumänien sind es prominente Figuren, die jahrelang hochrangige Posten in Politik, Wirtschaft, Geheimdienst und Militär besaßen.

Trotz stockender Aufarbeitung: Erinnerungen und Legenden rund um die machtbesessenen Ceausescus werden in Rumänien längst vermarktet. Nicolae Ceausescus Geburtshaus - eine Bauernkate - steht Besuchern offen, ebenso sein Mega-Palast in Bukarest, das Symbol für Größenwahn und Personenkult schlechthin. Über 100.000 Touristen kommen jährlich.

Was keiner gern zugibt: Voyeurismus schwingt beim Besuch der Prunkstätten von Diktatoren wohl immer mit. In der Hinrichtungsstätte von Targoviste wird jetzt sogar das Grauen vermarktet. Moralisch sei das nicht, meint Historiker Stelian Tanase

In der Militärkaserne in Targoviste hat man selbst die verputzten Einschüsse an der Hinrichtungsmauer freigekratzt, wo die beiden Ceausescus mit Gewehrsalven getötet wurden. Nur eines will man nach 24 Jahren Revolution den Touristen nicht anbieten: die Hocktoiletten, über die schon Ceausescu moserte.

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